Kaum Chancen, keine Aufreger, wenig Tempo. Das 1:1 des 1. FC Kaiserslautern beim Halleschen FC dürfte kaum im Gedächtnis bleiben.
HALLE. Nicht verloren, ordentlich gespielt: Das Fazit des 1. FC Kaiserslautern nach dem 1:1 beim Halleschen FC dürfte eher positiv ausfallen. Timmy Thiele (67.) glich für den Pfälzer aus, die nach Jonas Nietfelds Freistoßtreffer kurz vor der Pause in Rückstand geraten waren. Insgesamt war es erneut eine Partie, bei der auch merkte, wie müde beide Mannschaften sind. Wenig Tempo, wenige Torchancen. Letztlich ein Unentschieden, mit dem beide Teams leben können. Halle sichert sich den Klassenerhalt und Kaiserslautern spielte in Ansätzen gefällig und war optisch leicht überlegen.
Kaiserslauterns Trainer Boris Schommers blieb sich treu und rotierte einmal mehr auf vier Positionen. Dabei gönnte er Kapitän Carlo Sickinger erstmals eine Verschnaufpause. Der Defensivmann stand seit dem Re-Start immer in der Startelf – in Halle nahm er zu Beginn nun auf der Bank Platz. Auch Anas Bakhat, zuletzt im Dauereinsatz, erhielt eine Pause und stand überhaupt nicht im Kader. Jonas Scholz rückte dafür überraschend in die Startelf, erstmals seit dem ersten Spieltag. Auch Hendrick Zuck, Andre Hainault und Lucas Röser rückten ins Team. Viel Frische also, die sich zunächst aber nicht wirklich auf das Spielgeschehen übertragen konnte. Beide Mannschaften egalisierten sich, hielten den Gegner weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Nach 17 Minuten hatte dann Zuck die Führung auf dem Fuß. Dominik Schad setzte sich auf der Außenbahn gegen Ex-Kollege Janek Sternberg durch, flankte scharf nach innen, wo Zuck den Ball perfekt per Volley traf, aber am stark reagierenden HFC-Keeper scheiterte (17.). Es sollte für lange Zeit die einzige echte FCK-Chance bleiben. Stattdessen wurden die Gastgeber gefährlicher, die sich aber lange an der Abwehr der Pfälzer die Zähne ausbissen.
Erst ein satter Distanzschuss von Pascal Sohm, der knapp am Tor vorbeizischte sorgte für Gefahr (34.). Ansonsten sollten eben Standards helfen. In der 44. Minute roch es bereits nach Elfmeter, nachdem Christian Kühlwetter Jonas Nietfeld foulte – der Schiedsrichter entschied jedoch, und völlig zurecht, auf Freistoß. Bentley Baxter Bahn verzog diesen Versuch aber deutlich. Keine Minute später fiel dann Terrence Boyd im Zweikampf mit Hainault ebenfalls an der Strafraumkante. Diesmal nahm sich Nietfeld die Kugel und schlenzte den Freistoß aus zentraler Position ins rechte Toreck – die Führung (45.).
Und wieder ein Joker-Treffer
Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Pfälzer schwer, kamen offensiv einfach nicht zum Zug. Schommers reagierte und konnte sich einmal mehr auf seine Joker verlassen. Timmy Thiele, der nach 59 Minuten für den blassen Röser ins Spiel kam, wurde von Kühlwetter mit einer guten Flanke in Szene gesetzt und vollstreckte trocken zum 1:1 (67.). Es war die erste Torchance der Gäste seit der 17. Minute, aber dennoch nicht wirklich unverdient. Nun war der FCK optisch wieder überlegen, versuchte sich spielerisch dem Sechzehner des HFC zu nähern, zunächst jedoch ohne Erfolg. Schommers legte also nochmals nach, brachte mit Hercher und Mohamed Morabet die Torschützen des jüngsten 3:0-Sieges gegen Köln in die Partie (75.). Hercher sorgte auch direkt für Schwung, wurde auf der linken Seite das eine oder andere Mal zum Antreiber, legte auch für Thiele vor, der den Ball diesmal jedoch nicht verwerten konnte (80.). Fußballerisch zeigten sich die Pfälzer nun deutlich verbessert, Halle reagierte nur noch. Allerdings blieb es dennoch bei einem letztlich sehr ereignisarmen 1:1
Am Samstag steht mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Bayern München II (14 Uhr) das letzte Saisonspiel an. Allerdings ohne Zuck und Thiele, die beide nach der fünften Gelben Karte fehlen werden. Vielleicht die Gelegenheit, nochmals Spieler zu testen, die bislang zu eher weniger Einsatzminuten gekommen sind.
Kleinsorge-Deal ist perfekt
In Sachen Personalplanung machten die Roten Teufel am Mittwoch einen weiteren Haken. Wie bereits vermutet wurde, wechselt Marius Kleinsorge von Liga-Kontrahent SV Meppen zum FCK. Der 24-Jährige kommt ablösefrei und hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Die Drittliga-Saison beendet Kleinsorge indes noch für die Emsländer, für die er am Mittwochabend auch ein Tor zum Sieg in Münster beisteuerte. Kommende Saison trägt er dann das Trikot der Roten Teufel. „Für mich wird es ein Highlight sein, auf dem Betzenberg aufzulaufen und ich hoffe sehr, dass die Fans dann wieder ins Stadion dürfen“, so Marius Kleinsorge.
Von Tommy Rhein