Beim 0:3 in Karlsruhe ist der SV Darmstadt nur streckenweise ein gleichwertiger Gegner. Der KSC ist zudem deutlich effektiver gegen allerdings weiterhin dezimierte Lilien.
KARLSRUHE. Der SV Darmstadt 98 hat auch das zweite Saisonspiel verloren: Beim Karlsruher SC verloren die weiterhin arg dezimierten Lilien am Freitagabend mit 0:3 (0:1). Es war eine verdienet Niederlage, auch wenn sich die Lilien im zweiten Durchgang steigerten. Doch letztlich wogen die Ausfälle dann doch zu arg.
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Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht konnte zumindest auf alle vier Spieler setzen, die als nicht-geimpfte potenzielle Kontaktpersonen der drei zuerst Erkrankten zuletzt in Quarantäne geschickt worden waren. Neben Torwart Marcel Schuhen, Nemanja Celic und Ensar Arslan, die nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt schon beim Abschlusstraining am Donnerstag dabei gewesen waren, war am Freitag auch Luca Pfeiffer wieder im Kader. Alle vier saßen zunächst auf der Bank, genau wie nach überstandenen muskulären Problemen Thomas Isherwood. Lieberknecht hatte also zumindest wieder ein bisschen Auswahl.
Mehlem und Seydel noch verletzt
Im Tor stand trotz Schuhens Rückkehr erneut Morten Behrens, in die Startformation rückten Clemens Riedel und Adrian Stanilewicz. Dafür fehlten Mathias Honsak und Erich Berko, die vor einer Woche gegen Jahn Regensburg noch gespielt hatten, danach aber positiv getestet worden waren. Sie stecken derzeit ebenso in Quarantäne wie die drei zuerst positiv getesteten Patric Pfeiffer, Frank Ronstadt, Barydon Manu sowie die später noch dazugekommenen Tobias Kempe und Tim Skarke. Zudem fehlten Lieberknecht weiterhin die verletzten Marvin Mehlem (Reha nach Knie-OP) und Aaron Seydel (Reha nach Achillessehnen-OP).
Hier die Lilien in der Einzelkritik.
In der vergangenen Saison hatten die Lilien in einer denkwürdigen Partie mit 4:3 im Wildparkstadion gewonnen. Sollte es wieder ähnlich turbulent zugehen? Na klar! Nach neun Minuten unterschätzte Behrens einen Freistoß von Philip Heise, nach einigem Hin und Her und einigen Darmstädter Unsicherheiten landete der Ball schließlich bei Philipp Hofmann – und der netzte in bekannter Torjägermanier völlig trocken ein (9.).
Kein 1:1 wegen Abseits
Bei den Lilien tat sich lange nicht allzu viel, allenfalls auf der rechten Seite entwickelten Matthias Bader und Benjamin Goller immer wieder mal ein bisschen Druck. Letztlich war es aber einfach zu ungefährlich, was die Lilien zeigten – die KSC-Defensive wurde selten gefordert. Und nach vorne setzten die Gastgeber brandgefährliche Nadelstiche: Ex-Lilie Jerome Gondorf setzte gekonnt Hofmann in Szene, der traf aber nur die Latte – da hatten die Lilien mächtig Dusel (26.). Und als Dominik Kother nach einer Ecke per Kopf nur wenige Zentimeter links vorbei zielte (32.), da schwante es dann doch so manchem Lilien-Fan: Das wird wohl kein guter Abend.
Nach der Pause kam Nemanja Celic für Fabian Schnellhardt, dem wenig bis nichts gelungen war. Und der Österreicher führte sich bei seinem Zweitligadebüt gleich ganz stark ein: Er setzte Phillip Tietz in Szene, dessen Schuss KSC-Keeper Marius Gersbeck zur Ecke parierte (50.). Es war die erste Lilien-Chance – aber was für eine. Doch der Neuzugang vom SV Wehen Wiesbaden lernte aus seinem „Fehler“: Fünf Minuten später vollendete er einen feinen Konter zum vermeintlichen 1:1. Der Video-Schiedsrichter schaltete sich jedoch ein, denn Tietz hatte im Abseits gestanden – korrekte Entscheidung.
Gelbe Karte für Karic
Doch die Lilien waren jetzt deutlich besser im Spiel, auch wegen mancher Umstellung. So spielte Matthias Bader im Mittelfeld, rechts hinten verteidigte stattdessen Adrian Stanilewicz. Den früheren Karlsruher hatten die jetzigen oft nicht wirklich auf dem Schirm. Emir Karic bestätigte derweil seinen Ruf als jemand, der gerne mal dazwischenhaut, um ein Zeichen zu setzen - er holte sich im zweiten Saisonspiel seine zweite Gelbe Karte ab (62.).
Lieberknecht setzte in der Schlussphase auf volle Offensive, brachte auch noch Luca Pfeiffer und John Peter Sesay (72.). Es brachte nichts: KSC-Mittelfeldspieler Kyoung-Rok Choi sorgte mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke nach einem feinen Konter für das 2:0 und somit für die Entscheidung. Hofmann machte mit dem 3:0 den Deckel drauf (79.).
Aufstellung
Karlsruher SC: Gersbeck – Jung, Bormuth, Kobald, Heise (80. Rabold) – Gondorf, Choi (80. Breithaupt), Wanitzek – Kother (65. Kaufmann), Hofmann (83. Batmaz), Cueto (65. Schleusener).
SV Darmstadt 98: Behrens – Bader, Sobiech, Riedel, Holland – J. Müller – Goller (90. Sonn), Stanilewicz, Karic (72. Sesay), Schnellhardt (46. Celic) – Tietz (72. L. Pfeiffer).
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve), Tore: 1:0 Hofmann (9.), 2:0 Choi (76.), 3:0 Hofmann (79.), Zuschauer: 9750, Gelbe Karten: Bormuth (1) / Karic (2), Riedel (1), Goller (1).