Merck erweitert Hilfe für Biontech bei Impfstoffherstellung

Das Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmen Merck. Foto: Andreas Arnold/dpa

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck will Biontech bis Ende des Jahres schneller mit wichtigen Stoffen beliefern, die zur Herstellung des Covid-19-Impfstoffs gebraucht werden.

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DARMSTADT. Der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck und der Corona-Impfstoffhersteller Biontech erweitern ihre Zusammenarbeit. Merck will die Lieferung der von Biontech dringend benötigten Lipide erheblich beschleunigen und die Liefermengen bis Jahresende steigern, wie das Dax-Unternehmen am Freitag in Darmstadt mitteilte.

Lipide kommen bei der Herstellung des Covid-19-Impfstoffes BNT162b2 zum Einsatz, den Biontech zusammen mit seinem US-Partner Pfizer unter dem Namen Comirnaty vertreibt. Dabei wird der Botenstoff des mRNA-Vakzins in eine Art Hülle verpackt, die aus Lipiden besteht. Diese fettartigen Moleküle sind wichtig, damit die Wirkstoffe des mRNA-Vakzins freigesetzt werden und die Impfung ihre Wirkung entfalten kann.

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Zusammenarbeit schon vor Corona-Pandemie

Merck und Biontech hatten bereits vor der Corona-Pandemie zusammengearbeitet und diese Partnerschaft zuletzt intensiviert. In den vergangenen Wochen habe Merck daran gearbeitet, die bereits sehr hohe Produktionskapazität von Lipiden auszubauen, hieß es in der Mitteilung weiter. Biontech aus Mainz und Merck aus Darmstadt erarbeiten den Angaben zufolge zurzeit die genauen Anforderungen. Produziert würden die Lipide am Stammsitz von Merck in Darmstadt sowie in Schaffhausen (Schweiz), sagte ein Sprecher. Expertenteams beider Unternehmen seien in ständigem Kontakt. Zu finanziellen Details der vertieften Kooperation äußerte sich Merck nicht.

Die Impfkampagne in Deutschland war zuletzt wegen Lieferschwierigkeiten der Hersteller ins Stocken geraten. Wie nach dem Impfgipfel jüngst verlautete, liegt dies unter anderem bei mRNA-Vakzinen an der Belieferung mit Lipiden. Nur wenige Unternehmen in Deutschland könnten diese herstellen, hieß es aus der Branche.

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Von dpa